Dienstag, 10. April 2007

Wir glauben: Ihr könnt es!

Neben den konstruktiven, guten, gelassenen Lehrern (ja es gibt sie!) trauen manche Ihren Schülern anscheinend recht wenig zu. So meint zum Beispiel der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes zu Spickmich:

"Das ist nicht gut. Erstens sind viele Schüler, vor allem jüngere, gar nicht in der Lage, auch nur halbwegs objektiv einzuschätzen, was einen erfolgreichen Lehrer ausmacht. Zweitens befürchte ich, dass hier einzelne Schüler, die einem Lehrer etwas hinreiben wollen, eine große Inszenierung veranstalten."

Das sehen wir anders! Jeder merkt doch, ob man fair und gut unterrichtet wird - unabhängig vom Alter. Eine solche Einstellung sorgt aber sicher nicht für ein gutes Lernklima...

Manuel, Philipp, Tino

29 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Auch wenn ihr es nicht einsehen könnt: der Präsident des Lehrerverbandes hat durchaus recht. Es ist in der Tat so, dass man als Schüler kaum in der Lage ist, die Leistung eines Lehrers richtig einschätzen zu können - das kommt meist erst später, oft leider zu spät.

Gerade die Lehrer, die unbequem waren, die man teilweise in die Hölle gewünscht hat, haben sich zum Ende der Schulzeit hin bzw. in der Nachbetrachtung als die Ikonen herausgestellt. Leider verheizen die sich im Schulalltag gewaltig, da sie natürlich weder bei den Schülern, noch bei den oft auf Bequemlich- und Anspruchslosigkeit eingerichteten "Kollegen" entsprechenden Rückhalt finden. Eine solche Internetseite wird da wohl keine weitere Hilfe sein.

Dagegen muss man einige, damals sogar relativ beliebte Lehrer als Flaschen einordnen: Dünnbrettbohrerei hoch 10, indem man alles sehr locker angeht, es sich mit den Schülern bequem einrichtet, bei Beliebtheitslisten regelmäßig oben steht, weil man die Ansprüche an die Schüler auf ein Minimum zurückschraubt. Die Probleme überlässt man der erstgenannten Lehrergruppe, die arbeitet sich daran ab - so schont man seine Beliebtheit, senkt die der anderen noch weiter und kommt so prima durch den Schulalltag. Die Schüler fühlen sich bei dieser Lehrergruppe sogar ernst genommen und erwachsen behandelt, weil man ja jede Menge Freiheiten und kaum Vorschriften bekommt.

Natürlich kann man das nicht völlig verallgemeinern - klar gibt es Lehrer, die unbeliebt und auch sonst einfach nur schlecht waren und nicht jeder beliebte Lehrer war nur eine anspruchslose Flasche. Es zeigt aber, dass die Einschätzungen als Schüler meist kein Maß für die Qualität eines Lehrers sind. Das Mobbing, was an den Schulen gegen bestimmte Lehrer läuft (nicht nur durch Schüler, sondern auch durch dünnbrettbohrende Lehrer), nun noch ins Internet zu tragen, halte ich für wenig sinnvoll.

Dass die Macher dieser Seite keinerlei Sensibilität für die damit verbundenen Probleme besitzen, Kritik wegwischen und dem Mob hier als Belustigungsbrocken hinwerfen (was billige, weil einfache, Effekthascherei ist), ist ein selbstausgestelltes Armutszeugnis. Bitte studiert keinesfalls auf Lehramt - ich ahne schon in welche Lehrergruppe ihr euch einordnen würdet. Leider gibt es von dieser Art Lehrer inzwischen mehr als genug, weil es der einfache Weg ist und die wenigen anderen Lehrer meist irgendwann ausgebrannt aufgeben müssen.

Anonym hat gesagt…

Mir platzt der kragen ;)!
Unmöglich...zu jung tzz ich bin in der zehnten Klasse, da wird es mir ja gestattet sein, Lehrer zu bewerten! Oh ja das bin ich durch aus. Meine schule, hat genug schlechte lehrer, da brauch man gar nicht weiter drüber diskutieren. Tzz unmöglich! Wir haben gute lehrer & die bewerten wir auch gut! Doch wir haben auch ganz schlimme lehrer, solche sollten keine lehrer werden, keine ahnung wie sie es überhaupt hinbekommen haben lehrer zu werden!
Ich wünschte, nur ein ma würde eine "Versteckte Kamera" mit in mein Unterricht kommen, nur EIN MAL! Diese Lehrer müssten sich danach wohl verabschieden! Diese Lehrer verauen uns unseren Schulabschluss!
Vielleicht könnt ihr ja mal ne verstckte kamera los schicken...dann wären die schüler nach mir von diesen Lehrern befreit!
ICH SAGE: WIR HABEN EIN RECHT AUF BILDUNG!!!!

Anonym hat gesagt…

Klar, habt ihr ein Recht auf Bildung. Aber was bitte besagt denn der Punkt "sexy" über die Unterrichtsqualität aus? Wir haben gerade eben die Kopfnoten für Schüler abgeschafft (in den meisten Bundesländern), aber vielleicht sollten wir sie angesichts dieser Tatsache wieder einführen. Und bitte kommt mal mit der Kamera in meinen Unterricht! Die brauch nicht versteckt sein und ich bin an Unterrichtsbesuche gewöhnt. Denn zu verstecken habe ICH nix! Mich interessiert nur mal: Woran merkt man, dass ein Lehrer schlecht ist? Das ist eine ernst gemeinte Frage, die mich tatsächlich interessiert. Ich hatte als Schüler in der Oberstufe einen Physiklehrer, bei dem hab ich überhaupt nichts kapiert. Dachte immer, er wäre der besch.. Lehrer, den man haben kann. Meine Schwester jedoch hatte 14 Punkte bei ihm und war begeistert. Also kann es eine rein subjektive Einschätzung wohl nicht sein, die einen Lehrer gut oder schlecht macht, oder? Ich bitte um Begründung und Erklärung. Und bitte nicht in der Form "er ist scheiße, weil ich eh nix schnalle..." Ich denke, es ist mal an der Zeit, dass Schüler und Lehrer gemeinsam darüber disutieren und sich darüber austauschen, was BEIDE Seiten als guten Unterricht ansehen. Ich fange mal damit an:
Für mich (als Lehrer) ist guter Unterricht, wenn ich meine Schüler motivierten kann und das von mir vermittelte Wissen auch noch in der nächsten Stunde abrufbar ist. Ich habe an mich den Anspruch, gut vorbereitet zu sein um auch mal flexibel reagieren zu können. Trotzdem sollte das von mir vermittelte Wissen auch den Rahmenrichtlinien entsprechen. Guter Unterricht bedeutet aber für mich auch, dass meine Schüler mir ein Mindestmaß an Repekt zollen und sich auf mich einlassen. Dazu gehört z.B. auch das Anfertigen von Hausaufgaben (die nie "Beschäftigungstherapie" sein sollten) und eine regelmäßige Beteiligung im Unterricht. Wenn man mal etwas nicht versteht, bin ich gerne bereit, dem betreffenden Schüler zu helfen und es ihm/ihr auch zur Not 100x zu erklären. Aber wenn man nciht fragt, braucht man sich auch nicht zu beschweren, oder? So, jetzt würde ich gerne mal die Schülerseite dazu hören!

Anonym hat gesagt…

Also, mein Lehrer ist ein schlechter lehrer, weil er zb soetwas sagt:" Kinder, ich habe heute keine lust auf Unterricht, wir unterhalten uns mal!" Ist das Unterricht? Oder noch ein Beispiel, ich frage, ob er mir das noch mal erklären kann, er sagt:" kann ich doch selbst nicht *lacht*!"
Für mich ist dies alles andere als unterricht!!! Oder er hört mit sein lieblingsschüler mit dem mp3-player musik, oder er macht "spaßkloppe" mit anderen Schülern...kein gutes Vorbild wenn man mich fragt!
Schüler seite:
Also, ich finde, dass ein Lehrer mich mutivieren sollte, natürlich wäre ich offen für sowas...(Achso noch etwas, bei uns wurden die Kopfnoten wieder eingefürt)!Dann sollte man als schüler natürlich auch Hausaufgaben erledigen, mach ich sowieso immer, es gibt Schüler, die sind sehr schwer zu verstehen, haben kein respekt vor lehrern oder so, aber da weiß ich auch nicht weiter, bin ja keine Pädagogin ;)!
Ich finde, Schüler sollten keine angst davor zu haben, mal dem lehrer zu sagen, hey, ich finde Ihren unterricht sehr langweilig! Dann sollte der Lehrer drauf eingehen und nach verbesserungs vorschlägen fragen, die sollten natürlich vernünftig sein!

Eins weiß ich, ich will Lehrerin werden, damit ich das wieder gut machen kann, was meine Lehrer versaut haben!

Anonym hat gesagt…

Hallo zusammen!Also ich bin neunzehn Jahre alt,aber schulisch gesehen,viel hinter mir.

Die Grundschule hab ich mit links gemacht,kein Problem.Doch dann kam das Gymnasium.Ich hab mich dort eigentlich sehr wohl gefühlt.Hatte tolle Schulkameraden,ein nettes Schulklima und fühlte mich endlich ein Stück erwachsener:-)

Die Schattenseite meines Schulalltags war allerdings mein damaliger Mathelehrer.Er hatte mich von Anfang an,auf dem Kieker.Er hat mich stets vor der ganzen Klasse runter gemacht,gemeckert,weil bei meiner Hausaufgabe das Minuszeichen nicht genau in der Mitte des Kästchens war und fälschte-da bin ich mir heute sicher-meine Geometriearbeiten.Ein Jahr hat er mich psychisch fertig gemacht.Gespräche mit ihm oder dem Schulleiter führten zu keinem Ergebnis.So wiederholte ich freiwillig die fünfte Klasse,was im Nachhinein eine gute Entscheidung war.Ich hatte auf einmal gute Noten und fühlte mich rund um wohl.

Dann kam allerdings mein faules Jahr,in dem mich alles andere mehr interessierte als Schule.Ich wiederholte also die 8.Klasse.Wechseln wollte ich nicht.Ich liebte meine Schule.Nach zwei Jahren tat ich es aber doch,weil ich das Gefühl hatte nicht weiterzukommen und ging auf ein Berufskolleg.Dort mache ich eine Ausbildung zur Pflegeassistentin und habe zur Zeit einen Notendurchschnitt von 1,2.(Mein Gott ich bin ein Streber).Im Mai schreibe ich meine staatlichen Prüfungen und häng noch ein Jahr Fachabitur dran.Danach möchte ich Krankenschwester werden.

Jetzt kommt mein Fazit:Mit dem Abstand von zwei Jahren kann ich sagen,dass ich an meinem zum Teil missratenen Schulleben nicht ganz unschuldig war.Ich war faul und die bravste Schülerin war ich wohl auch nicht.Aber trotztdem glaube ich,dass ich mehr hätte erreichen können wenn es manche Lehrer für nötig gehalten hätten sich für mich als Mensch zu interessieren und meine schlechten schulischen Leistungen zu hinterfragen.Sie haben mir oft unnötig Steine in den Weg gelegt,denn ich glaube Sätze wie- :"Sie werden weder ihr Fachabitur noch ein normales Abitur schaffen.Sie sind einfach zu blöd."-tragen wohl kaum zur Motivation einer Schülerin bei.

Aber es gab auch Lehrer die sich viel Mühe gegeben haben,mit denen ich über alles reden konnte und die mich als Gesamtes gesehen haben.Sie haben verstanden,dass ich neben der Schule auch ein Privatleben habe,welches die Noten beeinflussen kann und haben mich aus mancher Krise gezogen.Mit zweien von ihnen treffe ich mich heute sogar privat.Den Lehrern die nicht an mich geglaubt haben,werde ich im Juni 2008 mein Abizeugnis persönlich um die Ohren hauen und mich mit einem breiten Grinsen wieder verabschieden.

Eins kann mir aber keiner mehr wegnehmen:ich werde immer gerne ans Gymi zurückdenken,denn es hat mir meine besten Freunde geschenkt und tausende schöne und lustige Erinnerungen mitgegeben.

Anonym hat gesagt…

Ich bin Lehrerin ;o) und hatte so in etwa eine ähnliche Erfahrung. Bin in der 8. Klasse vom Gymnasium abgegangen mit der Prognose meines damaligen Klassenlehrers: "Du schaffst noch nicht mal deinen Hauptschulabschluss!" Ich habe mir vorgenommen, das besser zu machen. Zumindest arbeite ich daran *lol*
Dem besagten Lehrer konnte ich allerdings mein Abizeugnis und die beiden Staatsexamen nicht mehr um die Ohren hauen, da er sich tot gesoffen hat.

Anonym hat gesagt…

Hallo zusammen,

ich bin Lehrer und möchte mich jetzt mal zu Wort melden, nachdem ich seit geraumer Zeit die Kontroversen um spickmich.de beobachte.

Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, dass Schüler ihre Lehrer bewerten. Die Leistung eines Lehrers sollte schließlich kein Selbstzweck sein, sondern die Schüler erreichen. Und wenn wir Lehrer die Schüler zu mündigen Bürgern machen wollen, dann müssen wir es ihnen auch eingestehen, dass sie sich in diesem Entwicklungsprozess Meinungen zu ihrem Lebensumfeld bilden und zu dem gehören nicht nur Freunde und Eltern, sondern nun mal auch die Lehrer.

Die Hauptargumente der Befürworter dieser Seite in meine eigenen Worten gefasst:
1. Lehrer sollen Anstöße bekommen über die Qualität ihres Unterrichts nachzudenken.
2. Wenn Lehrer Schüler bewerten, dann muss das auch umgekehrt möglich sein.

Beiden Argumenten kann ich persönlich wirklich nur zustimmen. Ich sehe aber nicht, dass die hinter diesen Argumenten stehenden Ziele auch mit spickmich.de erreicht werden.

Zum ersten Argument:
Welche Hilfe bietet spickmich.de Lehrern zur Verbesserung ihres Unterrichts an?
Die zur Auswahl stehenden Bewertungskriterien sind aus meiner Sicht völlig unbrauchbar, um etwas an meiner Unterrichtsqualität verbessern zu können.
Nur zwei der insgesamt neun Kriterien berühren den Unterricht überhaupt. Und diese beiden Kriterien sind nicht nur vage formuliert, sondern sind scheinbar auch noch gleich gewichtet mit den sieben unbrauchbaren Kriterien. Damit verfälscht sich die Gesamtnote und sagt nichts über einen guten oder schlechten Lehrer aus.
Brauchbar für mich sind lediglich die Informationen inwieweit mich meine Schüler als motiviert und meinen Unterricht als einen guten wahrnehmen. Zu definieren bleibt was „Motivation des Lehrers“ und „guter Unterricht“ ausmacht. Dass sich Wissenschaftler, Politiker und sonstige an der Bildung Interessierte genau mit dieser Frage schon viele Jahre beschäftigen, ohne sie je wirklich beantworten zu können, will ich jetzt mal außen vor lassen. Aber, wenn sich Schüler schon auf dieses schwierige Feld begeben, dann sollte für alle Bewerter – und Bewertete – klar sein, was hier eigentlich bewertet werden soll, was sie darunter verstehen. Denn sonst interpretiert jeder das so, wie er es verstehen will.
Einfach mal ein paar einfache Rückfragen, um dass Problem zu verdeutlichen.
Welcher Lehrer gilt als motiviert?
Der Lehrer der übermüdet in den Unterricht kommt, weil er bis tief in die Nacht Unterricht vorbereitet hat oder der Lehrer der sich am Vortag entspannt hat und voller Elan in den Unterricht kommt, aber mit vielen lustigen Kommentaren den Stoff irgendwie vermittelt und die Schüler mitreist?
Welcher Lehrer macht guten Unterricht?
Der Lehrer, der sehr viel schreiben lässt, um Inhalte in eine verstehbare Struktur zu bringen, weil das Schulbuch hier versagt oder der Lehrer, der nur fertige Arbeitsblätter austeilt.

Nun jeder mag für sich eine Antwort auf diese Fragen zu finden. Aber sehen die Mitschüler das auch so?

Über die unbrauchbaren Kriterien möchte ich mich gar nicht lange auslassen. Die Frage ob ich sexy bin oder nicht hat mit Unterricht überhaupt nichts zu tun. Dass dieses Kriterium ZUERST genannt wird ist allerdings schon bemerkenswert. Vielleicht ist es diese Generation gewöhnt, dass es Menschen gibt, die sich im Internet oder sonstigen Medien FREIWILLIG der Bewertung ihres Sex-Appeals aussetzen. Wenn sich Lehrer aber darüber beschweren, wenn sie auf spickmich.de UNFREIWILLIG einer solchen Bewertung ausgesetzt werden, sollte das bei jedem vernünftig denkenden Menschen auf Verständnis stoßen. Ich glaube nicht, dass Lehrer an dieser Stelle uncooler und spießiger sind als andere Bevölkerungsgruppen. Ich bin mir sicher, wenn Lehrer ihre Schüler ungefragt irgendwo nach ihrem Sex-Appeal bewerten würden, dann würde es Disziplinarverfahren hageln.

Mich wundert es dann auch nicht, dass viele Lehrer sich darüber beschweren oder in dieser Seite keinen Grund finden über ihre Arbeitsleistung ernsthaft nachzudenken.
Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich als Lehrer, wenn mir meine Bewertung wichtig wäre? Eine Schönheitsoperation vielleicht? Aber, wem hilft das schon?

Zum zweiten Argument:
Der Unterschied zwischen Lehrern und Schülern ist doch eindeutig:
Den Schülern sind die Lehrer namentlich bekannt, die ihnen Noten geben. Der Lehrer kann auf eine Rückfrage, die Note auch entsprechend begründen und verständlich machen.
Den Lehrern sind die Schüler auf spickmich.de nicht bekannt, von denen sie eine Note erhalten. Ich verstehe natürlich hier die Betreiber der Seite, die aus guter Überlegung heraus, die Schüler „nicht ans Messer“ liefern wollen. Ich bezweifle nicht, dass viele Schüler hier mit besten Gewissen ihre Lehrer „fair“ – was immer das heißt – benoten. Es gibt ja auch die Möglichkeit seine Bewertung zu ändern.
Aber die Gefahren der Anonymität im Internet sind hinlänglich bekannt. Wenn es vielleicht gut gemeint ist, eröffnet es „schwarzen Schafen“ Tor und Tür für Missbrauch.
Meine 14jährige Tochter habe ich dabei erwischt, wie sie sich über google eine x-beliebige Schule in Deutschland gesucht hat, sich bei GMX einen Dummy verschafft hat und einfach mal so wildfremde Lehrer benotet hat, weil sie die „Aktion“ so lustig findet.
Eure Appelle unter „Regeln“ bezüglich fairer Bewertung sind zwar gut gemeint und geben Euch eine gewisse Sicherheit rechtlich nicht belangt werden zu können. Aber glaubt Ihr wirklich daran, dass sich jeder daran hält? Ihr vielleicht ja, aber glaubt nicht, dass ich daran glaube!

Ich will Euch damit sagen, dass die Bewertungen auf Eurer Seite keine Aussagekraft für und über Lehrer haben. Damit greift Eure apologetische Argumentation nicht, dass Lehrer Anstöße bekommen sollen, über die Qualität ihres Unterrichts nachzudenken und daran zu arbeiten.
Ihr merkt aber nicht, dass ihr dabei auch noch sehr kontraproduktiv arbeitet und den guten Lehrern einen Bärendienst erweist. Vielleicht ist es für euch unvorstellbar, aber nicht jeder Lehrer wird sich über jede 1,0 auf dieser Seite freuen. Ich gehe nämlich davon aus, dass auch die Schulverwaltungen und Schulleitungen diese Seite beobachten. Und ich persönlich halte es nicht für förderlich, wenn mir meine Schüler eine 1,0 in der Kategorie „leichte Prüfungen“ geben würden. Da es nicht Aufgabe der Schule ist, denn Schülern es so leicht wie möglich zu machen zu guten Noten zu kommen, wird das zwangsläufig dazu führen, dass viele Lehrer versuchen werden, hier eine schlechtere Bewertung zu bekommen und ihre Klassenarbeiten schwerer machen. Vielleicht verwechselt die junge Generation den Anspruch von Schule zur Wissensvermittlung mit Gewinnspielen der Medien. Aber vielleicht komme ich Eurem Wunsch entgegen und formuliere demnächst eine Frage so:
Wie heißt die Hauptstadt von Frankreich?
a) Paris
b) Kaugummi
Sende SMS mit Antwort A oder Antwort B an ….
Vielleicht soll ich noch die Möglichkeit eines 50:50 Jokers einräumen.

Und da die Betreiber dieser Seiten ja Studenten sind, sind sie sich über die Medienpräsenz von spickmich.de bestimmt auch bewusst. Diese ist nicht (nur) auf eine „tolle“ Idee zurückzuführen, sondern vielmehr liefert spickmich.de den Medien die Möglichkeit ein uraltes Klischee zu bedienen: Die Lehrer sind doch alles nur überbezahlte und faule Beamte, die viel zu viel Freizeit haben.
Mit diesem Klischee kann man in einer Zeit von – bedauerlicherweise – vielen Millionen Arbeitslosen so richtig Aufmerksamkeit erwecken, was natürlich Auflage macht und Werbezeit teurer macht.
Man blendet ja nur zu gerne aus, dass sich Lehrer sehr häufig aufreiben, um es den eigenen Schülern zu ersparen selbst mal zu genau diesen Arbeitslosen zu zählen. Im Gegenteil, ich warte nur noch darauf, dass genau wir Lehrer an der Arbeitslosigkeit unserer früheren Schüler Schuld sind. Es ist nämlich immer einfacher einen anderen Schuldigen für die eigene Situation zu finden.
Da passt es natürlich auch noch toll ins Bild, wenn diese Lehrer jetzt mal richtig Angst bekommen, weil sie öffentlich bewertet werden. Kein Wunder also, dass die sich aufregen, weil sie Angst haben, ihre Faulheit wird öffentlich, nicht wahr? Andere Gründe kann es hierfür ja nicht geben.

Ich möchte mich aber konstruktiv zu spickmich.de äußern:
Ihr solltet dringend Eure Bewertungskriterien überarbeiten und noch mal von vorne anfangen. Dann kann ich als Lehrer auch etwas damit anfangen. Dann zeigt Ihr, dass Ihr Eurem designierten Konzept auch treu bleibt. Ich interpretiere jetzt mal ein bisschen: Vielleicht habt Ihr drei auf einer lustigen Unifete diese Idee der Lehrerbewertung entwickelt. Ihr kennt das ja von den Evaluationen der Professoren am Ende eines jeden Semesters. Ich denke aber mal, dass Ihr auf diesen Evaluationen nicht nach dem Sex-Appeal Eurer Dozenten befragt werdet, oder? Und wenn auf solchen Evaluationen nach „leichten Prüfungen“ gefragt wird, könnte es sich dabei nicht um eine Fangfrage handeln?
Die erziehungswissenschaftlichen Lehrstühle der Uni Köln unterstützen Euch vielleicht dabei die Qualität eurer Seite zu verbessern. Aber seid nicht überrascht, wenn ihr auf diesem Weg feststellen werdet, wie schwer es sein wird, eine ernstzunehmende Lehrerbewertung zu entwickeln.

Wenn Ihr zu Euren bisherigen Bewertungskriterien steht, dann argumentiert aber bitte anders. Dann gebt die Seite als eine Art „Party-Seite“ aus, auf der man Lehrer mal so richtig durch den Kakao ziehen kann.

Mir persönlich ist das gleich, welchen Weg ihr in Zukunft bestreitet. Ich werde mit beidem leben können.
Ein Weg würde die Bewertungen glaubwürdig machen. Der andere unglaubwürdig.

Viele Grüße

Anonym hat gesagt…

Ich selber schließe mich dem Präsidenten des Lehrerverbandes ebenso an!
Erst im Berufsleben stehend habe ich geschnallt, das mir die "unbequemen" Lehrer die ich hier als Schüler in die "Flop-Top-10" gesetzt hätte fürs Leben das meiste beigebracht haben. In der Schule graute es mir vor den Stunden mit ihnen - geschweige denn die Klausuren! :-o
Doch heute sage ich ihnen "DANKE" für die "Tritte in den Hintern" und die "Standpauken"!

Ich sehe die Seite als eine nette Spielerei an, wo Schüler ihren Frust oder ihre Freude zum Ausdruck bringen können und, wo die Lehrer sich einen Überblick schaffen können, wie die Schüler denken und fühlen.
Zu dem wäre im Gegenzug hierzu eine Seite für Lehrer über ihre Schüler auch gar nicht verkehrt!
Das wäre mehr wie fair!

Anonym hat gesagt…

Ich bin zwölf Jahre alt und finde es unfair und kindisch, mich und Gleichaltrige als unreif oder nicht beurteilungsfähig darzustellen!!!! Wir haben durchaus genug Potenzial um eigene Bewertungen zu äußern. Wer von dem Gegenteil überzeugt ist, hat vergessen was es heißt, ein Kind zu sein!!!! Man wird als unterbelichtet empfunden und hat keine Chance, seine Lehrer davon zu überzeugen, dass man selbst unmöglich geglaubte Sachen hinbekommt. Dafür fehlt nur leider die nötige Unterstützung!!!!
Lehrer zu beurteilen besteht nicht daraus, zu wissen wie dieser "tickt", sondern seine eigene Meinung (d.h.wie man sich von dem Lehrer behandelt fühlt) auszudrücken!!!!
LIEBE LEHRER, NEHMEN SIE SICH MEINE WORTE ZU HERZEN UND DENKT NICHT, DASS DIESER KOMMENTAR VON EINEM "unterbelichtetem" SCHÜLER IM INTERNET PREISGEGEBEN WURDE!!!!
Mit freundlichen Grüßen, eine Schülerin des Megina Gymnasiums Mayen

Anonym hat gesagt…

wenn der Präsident des Lehrerverbandes sowas behauptet, muss er ja auch über das Gesetz was wissen, nämlich das jeder Deutsche ein Recht auf Meinungsfreiheit hat.
Das steht nämlich im Grundgesetz Artikel 5:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Anonym hat gesagt…

Ihr solltet vielleicht auch zitieren, was der Präsident des Lehrerverbandes noch gesagt hat:

"Natürlich müssen auch Lehrer sich Urteilen und Bewertungen stellen. Mehrere Bundesländer haben dazu ein periodisches Beurteilungsverfahren. Eine Lehrkraft wird damit in der Regel alle vier Jahre beurteilt – hinsichtlich Unterrichtsgestaltung, Kommunikationsverhalten, Fortbildungsbereitschaft und erzieherischer Wirkung. Von dieser Beurteilung hängen etwa die Übertragung besonderer Aufgaben, Beförderungen oder Prämien ab. Ansonsten kann ich nur alle Schüler und Eltern auffordern, notwendige Kritik offen und fair auszusprechen. Das ist Teil staatsbürgerlicher Zivilcourage."

Es ist immer besser, das Gespräch zu suchen. Das wird von Lehrern auch erwartet (und das kann man auch erwarten!). Zeugt von gegenseitigem Respekt.

Schulintern wäre eine Art 'Meckerecke' sogar eine gute Idee, aber so etwas kann nur funktionieren, wenn beide Seiten das auch ernst nehmen und die Äußerungen in einem vernünftigen Ton getroffen werden.

Anonym hat gesagt…

ich denke auch, dass der Präsident des Lehrerverbandes Recht hat
schließlich bewertet man meist die Lehrer als gut, die einen nicht zu sehr fordern & bei dem man sich schön ausruhen kann. Dabei sind gerade diese Lehrer eigentlich die schlechten! natürlich mag ich solche Lehrer auch lieber :P aber ein Lehrer, der wirklich streng ist und z.b. hausaufgaben vergessen nicht duldet, bringt einem viel mehr bei! man lernt, sich zusammenzureißen und die "Qualen" einfach mal zu ertragen. Hat man die Schulzeit hinter sich, hat man so umso mehr gelernt.
gez. anonym, 13 Jahre aus Bonn.

Anonym hat gesagt…

Hallo,

zu meiner Person. Ich bin Ex-Schülerin, 38 Jahre alt und habe die Realschule, das Gymnasium, die Berufsschule und eine Fachhochschule besucht.

Ich bin für mehr Kontrolle der Lehrer, denn ich habe persönlich gute und schlechte Lehrer erlebt. Bei Diskussionsrunden mit Freunden oder Studienkollegen/innen kommen oft ähnliche Erfahrungen zu Tage.
Mein damaliger Englischlehrer von der Realschule hat auf unserer Abschlußparty meine Mutter davon überzeugen wollen, dass ich das Gymnasium bestimmt nie schaffen werde. Ich habe es geschafft, zwar nur im Mittelmaß, denn leider war ich damals noch nicht so fleißig wie für mein Studium, dass ich mit einer Durchschnittsnote von 2,0 und einer 1,0 Diplomarbeit abgeschlossen habe. Einer Studienkollegin wurde von Ihrer Klassenlehrerin abgeraten noch weiterführende Schulen zu besuchen. Zum Glück hat sie sich auch nicht entmutigen lassen und auch einen guten Dipl. Ing. Abschluß hingelegt. Kommentare in diesem Blog zeigen wohl ähnliches an. Ich finde es schon anmaßend von einigen Lehrern/innen über die Zukunft junger Menschen entscheiden zu wollen. Ein pupertierender, fauler Achtklässler/in kann durchaus noch ein gutes Studium hinlegen und sogar Lehrer/in werden. Davon gibt es genug Beispiele in meinem Freundeskreis.

Ich bin davon überzeugt, dass ich beurteilen kann, welche Lehrer/innen als gut und welche als schlecht zu bezeichnen sind. Und es sind bei mir komischerweise nicht die Dünnbrettbohrer die guten Lehrer. Die Kommentare der Schüler in diesem Blog zeigen mir junge Menschen, die durchaus fähig sind Lehrer zu beurteilen und sie scheinen auch keine Dünnbrettbohrer zu bevorzugen. Ein Lehrer der den Unterrichtsstoff aus seinem Heft an die Tafel schreibt, verlangt das man es abschreibt und auswendig lernt ohne irgendetwas zu erklären, kann wohl kaum ein guter Lehrer sein. Das mag für eine Vorlesung auf der Uni annehmbar sein, aber nicht für die Oberstufe des Gymnasium. Von einem Studenten kann man erwarten in der Bibliothek den Stoff in eigener Arbeit zu erlernen, das gehört ja zu einem Studium dazu, aber von einem Gymnasiasten? Er oder Sie hat ja auch nicht die Möglichkeit vom Unterricht fern zu bleiben wie ein Student/in von der Vorlesung. Mir fallen noch mehr Beispiele ein, aber ich will meine Leser/innen nicht ermüden.

Ich bin Mutter eines 2 jährigen und ich mache mir jetzt schon Gedanken über seine Schulbildung. Es ist schon grass, wenn einem von Freunden, die schon Kinder auf der Schule haben, geraten wird das eigene Kind nach Möglichkeit auf eine private Schule zu schicken, weil sie kein Vertrauen mehr in unser staatliches Schulsystem haben. Es ist schon der Hammer von seiner Friseurin zu hören, die eine Sohn in der 4ten Klasse hat, dass aus seinem Jahrgang (nicht Klasse!) nur 2 Kinder auf die Realschule oder aufs Gymnasium gehen dürfen. Inoffiziell heisst es, dass nicht genügend Plätze auf den höheren Schulen frei sind. Schüler die auf dem Abschlußzeugnis der 3ten Klasse noch zwischen 1 und 2 standen stehen auf einmal 4. Übrigens wurde mir diese Aussage unabhängig von Müttern aus der Krabbelgruppe besätigt. Na ja, wir sind ja auf ein Dorf gezogen, vielleicht sind die Kinder hier wegen Inzucht auch einfach blöd (Vorsicht ironische Bemerkung).

Leider gibt es Lehrer/innen die diesen Beruf nicht aus Berufung ergriffen haben, sondern wirklich aus bequemlichen Gründen. Der Beamtenstatus lockt, die vielen Ferien und der Staat ist ja kein schlechter Arbeitgeber. Sicherlich ist nicht alles Gold was glänzt und viele merken erst zu spät, dass es nicht immer toll ist vor 30 anstrengenden Kindern zu sitzen und dass man als guter Lehrer Unterricht vorbereiten und in den Ferien ja auch mal Klassenarbeiten korrigieren muss. Und bevor jetzt die Lehrer/innen wieder anfangen zu jammern welch anstrengenden Beruf sie haben. Ich habe in meinem Job mindestens 50 Stunden die Woche gearbeitet, wurde schlechter bezahlt und ein Wiederberufseinstieg wird wohl nur mit Tagesmutter möglich sein.

Ich finde die Idee von www.Spickmich.de gut, aber die anonyme Lehrerin vom 13. April hat recht. Die Beurteilungskriterien sind nicht wirklich geeignet, dass sollte unbedingt überarbeitet werden. Ich schließe mich da ganz und gar ihrer Argumentationsweise an.

Ich wünsche mir von Spickmich.de einen Treffpunkt im Netz für Ehemalige Schüler und Eltern und das möglichst ohne monatlichen Beitrag. Eine Internetseite kann sich ja auch über Werbung und Spenden finanzieren.

Spickmich ist ja noch in der Beta-Phase und man muss den Machern die Möglichkeit geben Ihre Seite zu überarbeiten bevor man sie verbannt. Und ein Lehrer, der seinen Beruf aus Berufung ausübt wird sich auch sicherlich der Kritik stellen, ob nun positiv oder negativ.

Gaby hat gesagt…

Ich finde es gut, wenn die Lehrer wissen , wie ihre Schüler sie einschätzen. Vielleicht ändern dann mal manche Lehrer ihre Einstellung. In der freien Marktwirtschaft wird jeder Mitarbeiter beurteilt

Anonym hat gesagt…

Hi, ich bin zwar schon ein bisschen älter (28 Jahre alt), aber habe trotzdem mal etwas zum Thema Lehrerbewertung zu sagen.

Ich bin ja schließlich auch mal zur Schule gegangen. Ich finde, daß sich ALLE Lehrer ein bisschen mehr um die Schüler kümmern sollten.

Bestes Beispiel für die Vernachlässigung durch die Lehrer bin ich selber. Leider!

Ich bin damals in Chemnitz auf die Yorckschule-Mittelschule gegangen und war ziemlich dick. Die anderen Schüler haben mich gehänselt, getreten und mir das Leben absolut zur Hölle gemacht. Ich war immer so fertig deswegen, daß ich nur krank war. Und wenn ich mal versucht habe, mit den Lehrern deswegen zu reden, haben diese nur abgeblockt. Das allein war schon schlimm. Manche Lehrer haben mir dann nachgesagt, ich sei faul und hätte keinen Bock auf Schule. Und das, obwohl alle wußten wie dreckig es mir ging. Fast keiner der Lehrer hat mich mal in Schutz genommen. Nein, im Gegenteil.

Einmal im Matheunterricht mußten wir einen Kurztest schreiben und nur ich mußte ihn abgeben während die ganze Klasse gelacht hat. Danke nochmal Frau Schweigert. Haben Sie toll hinbekommen.

Ich finde, daß Lehrer in solchen Situationen manchmal den Schülern beistehen sollten. Fachkompetenz ist nämlich nicht alles. Soziale Kompetenz sollte auch vorhanden sein. Auf diesem Weg möchte ich meiner ehemaligen Klassenlehrerin Frau Engel danken. Sie war die einzige, die zu mir gestanden hat.

Ich schreibe diesen Kommentar, um die Lehrer mal wach zu rütteln und mal hinter die Fassade zu schauen. Ich habe im weiteren Verlauf meiner Ausbildung, etc. sehr viele engagierte Lehrer getroffen und kann deswegen auch gut beurteilen und vor allem vergleichen. Und das muß auch gesagt werden: Es gibt nicht nur schlechte Lehrer sondern auch sehr viele gute.

Anonym hat gesagt…

Ich bin 46 Jahre alt und nicht nur Mutter zweier Kinder sondern auch die Ehefrau eines Lehrers.

Ich kenne beide Seiten.
Ich sehe die Arbeitsleistung meines Mannes und anhand meiner Kinder auch die Schülerseite.

UND ... ich habe meine eigene Meinung, da ich Ausbilderin in einem großen deutschen Automobilkonzern bin.
Ich sehe Auszubildende, die nicht in der Lage sind eigenständig eine Arbeit zu erledigen. Ich sehe Auszubildende, deren Lieblingsantwort "Das kann ich nicht" ist, und für die damit der Fall erledigt ist. Ich sehe Auszubildende, die ihre Rechte genau kennen, aber von Pflichten noch nie etwas gehört haben. Ich sehe Auszubildende, die nicht in der Lage sind, sich einigermaßen verständlich auszudrücken. Ich sehe Auszubildende, die mehr Rechtschreibfehler machen, als es Korreturen der Rechtschreibreform gab. Ich sehe Auszubildende, die nicht mehr in der Lage sind einfachste mathematische Aufgaben zu lösen - noch nicht mal mittels eines Taschenrechners. Ich sehe Auszubildende mit einer Anzahl an Krankheitstagen, die jeder Beschreibung spottet.

Und daran sollen jetzt die Lehrer Schuld sein? Nicht die Auszubildenden selbst oder deren Eltern?
Liebe kritische Öffentlichkeit hier auf dieser Seite, mein Statement:
Ich habe zu den Lehrern der unterrichtenten Berufsschule und zu Lehrern aus Realschulen und Hauptschulen, die sich um einen Ausbildungsplatz für ihre Schüler bemühen einen regen und guten Kontakt. Diese Lehrer bemühen sich um ihre Schüler mehr als ich das von den Eltern sehe.

Ein Großteil dieser Generation ist missraten. Und daran sind die Eltern Schuld - nicht die Lehrer!!!
Ich als Ausbilderin wünsche mir viel mehr Lehrer, die ihre Schüler richtig rannehmen und sie zu Leistung zwingen. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und die Schulen haben das mehr verstanden als die Eltern. Die Zeiten der Kuschelpädagogik sind vorbei. Gott sei Dank. Denn das kann sich unser Land nicht mehr leisten.
Es wird Zeit, dass die Eltern das auch begreifen.
Viele Eltern erziehen ihre Kinder an der Realität vorbei. Wenn Jugendliche dann ins Arbeitsleben eintreten, bekommen sie das zu spüren. Und nochmal, daran sind sicher nicht die Lehrer Schuld.

Ein guter Ratschlag an die Eltern:
Verbieten Sie ihren Kindern sinnlose Computerspiele und das permanente Surfen im Internet.
Es wäre besser, wenn Ihre Kinder hier nicht Lehrer bewerten, sondern ihre Hausaufgaben machen würden. Und es ist ihre Pflicht, liebe Eltern, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder diese auch machen. Es wäre auch besser, liebe Eltern, hier nicht auch noch die Schüler mit ihren Kommentaren in Schutz zu nehmen, sondern besser deren Hausaufgaben auf Richtigkeit zu prüfen, bevor der Lehrer morgen mal wieder eine "unfaire" Note für die unmögliche Leistung geben muss.

Im Übrigen: Was mich auf dieser Seite richtig belustigt, sind die Erwachsenen, die sich mit den Schülern solidarisieren, weil Sie da noch irgend eine "böse" Erfahrung mit ihren eigenen Lehrern im Kopf haben. Wenn erwachsene Menschen aus ihrer Schulzeit nur noch eine "böse" Episode im Kopf haben, die dann verallgemeinert wird, dann tun sie mir wirklich leid.
Ich bin mir sicher, jeder Mensch hat mal eine schlechte Erfahrung mit einem "bösen" Lehrer gemacht.
Mein (sehr guter) Zahnarzt ist übrigens auch mal mit dem Bohrer in mein Zahnfleisch abgerutscht, als ich 13 war. Ein Fliesenleger hat bei der Renovierung unseres Bades auch mal gepfuscht. Letzte Woche hat meine Friseurin meine Haare auch mal 2cm kürzer geschnitten als ich das wollte.
All diese Ereignisse, sind für mich aber nicht zu einem solchen Trauma geworden, dass ich ganze Berufsstände beschimpfen müsste.

Für alle Schüler und Eltern, die es bis jetzt noch nicht verstanden haben.
Jeder Mensch ist für sich - und damit auch für seine Leistung - selbst verantwortlich. Und es ist die Aufgabe der Eltern, ihre Kinder dahingehend zu erziehen.

Kinder müssen und sollen in der Schule lernen, und das macht nunmal keinen Spaß. Aber es kann nunmal auch nicht alles im Leben Spaß machen. Auch dann nicht, wenn die junge Generation das sich so sehr wünscht.

Lernen heißt nämlich, dass der Lernende - nicht der Lehrer - sich mit dem Stoff auseinandersetzt. Der Lehrer kann nur unterstützen, helfen, erklären, vereinfachen. Der Lehrer kann aber nicht Wissen und Fähigkeiten mit der Spritze in den Kopf der Schüler injezieren.

Lernen heißt nicht zuzuschauen, wie man ein Auto lackiert. Lernen heißt ein Auto selbst lackieren zu können. Und dafür muss man etwas tun, auch wenn es unbequem ist. Es ist bezeichnend für diese "Zap-Generation", die es gewohnt ist, Unterhaltung durch TV und PC zu konsumieren, und sich nicht mehr selbst unterhalten zu können.

Darin liegt das Dilemma!

Da muss halt ein Schuldiger her. Und die Lehrer eignen sich dafür ja auch hervorragend, nicht wahr? Ein Argument: "Wir vertrauen der Schule unsere Kinder an, deswegen muss diese auch richtig erziehen".
Hallo???!!! Eltern sollten ihre Kinder noch immer selbst erziehen.

Was ich hier an Kommentaren von Eltern und Schülern lese, ist das Produkt dieser Erziehung: Realitätsverlust, Respektlosigkeit, Unfähigkeit zu kritischer Auseinandersetzung, Gewissensflucht.

Und bevor Sie jetzt alle über mich herfallen, weil ich mit meinem Leistungsanspruch die Kinder/Jugendlichen psychisch kaputt mache, will ich Ihnen noch sagen: Erziehen Sie ihre Kinder belastbar zu sein.
Es ist nämlich für die menschliche Psyche deutlich einfacher die Belastung von Leistungsbewertungen und Arbeitserfordernissen zu ertragen und zu bewältigen, als das Versagen in der Lebensgestaltung, die sich in Arbeitslosigkeit oder niedrig bezahlten Hilfsjobs ausdrückt.
Zumal Erfolg durch Leistung, neben anderen Lebensfaktoren, das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein erheblich fördert.

An dieser Stelle, möchte ich allen Lehrern danken, die an der Zukunft ihrer Schüler arbeiten.
Lassen Sie sich nicht davon entmutigen, dass ihre Leistung so gering geschätzt wird. Den Lehrern, die schon längst resigniert haben, möchte ich Mut zusprechen um nocheinmal die Ärmel hochzukrempeln.
Schreiben Sie weiterhin schwierige Klassenarbeiten. Überfordern Sie die Kinder und Jugendlichen nicht, aber fordern Sie diese.
Nicht jeder Bundesbürger sieht in Ihnen faule Beamte mit vielen Ferien.
So, dass musste mal geschrieben werden.

Anonym hat gesagt…

Ich will mich gar nicht zum Sinn oder Unsinn dieser Seite äußern.
Was bei den vielen Kommentaren vergessen wird: Es ist heute nicht mehr die Regel, dass ein Lehrer, der "frisch" einen Job gefunden hat auch verbeamtet wird. Das ist echt die Ausnahme. In meinem Kollgeium ist rund die Hälfte der Lehrer auf Angestelltenbasis beschäftigt. Und zur Beurteilung von Lehrern: Wir werden alle 4 Jahre genauestens unter die Lupe genommen und dann ist da auch noch die Schulinspektion. Da werden die Lehrer, die Eltern und die Schüler zu allen Dingen des schulischen Lebens befragt. Völlig anonym.
Tja, und dann gibt's da noch das Vorurteil, wir würden einen Halbtagesjob ausüben - ich arbeite an einer Ganztagesschule. Und das zum exakt gleichen Gehalt wie meine Kollegen von den Halbtagsschulen. Habe also durchaus Arbeitszeiten wie andere Arbeitnehmer auch (bis 16 Uhr).
Und hey, wenn ihr euch schon so aufregt über unser "leichtes" Leben, unsere vielen Ferien und unsere Inkompetenz - warum werdet ihr denn nicht auch Lehrer und macht es besser? Ist doch ein toller Job, den ich jederzeit (ernsthaft!) empfehlen kann! Also an alle Erwachsenen, die hier posten: Schult um. Studiert und werdet Lehrer. Kann ja schließlich nicht so schwer sein, wenn immer behauptet wird, in Deutschland könnte jeder Pups Lehrer werden. Und die Schüler, die total gefrustet sind: Wie wär's mal mit dem Berufswunsch Lehrer? Denkt aber daran, dass ihr für eine gute Stelle auch quer durch Deutschland ziehen müsst, weit weg von den Eltern. Nach der Ausbildung wirst du eigentlich nie übernommen und musst wieder umziehen. Dann wirst du erst einmal befristet eingestellt (nicht verbeamtet), vor den Sommerferien entlassen und dann nach den Ferien wieder eingestellt. Das spart nämlich Geld. In Deutschland gibt kaum einer gerne einen müden Euro für die Bildung aus. Wenn du allerdings nach der Ausbildung keinen Job bekommst - und das kommt häufiger vor, als du dir denkst - kannst du munter Harz IV beziehen. Denn in der Ausbildung warst du "Beamter auf Widerruf".
Ok, du kannst dich, wenn du dann endlich mal verbeamtet bist, auch privat versichern. Ist auch nicht anders als die GKV. Die Beihilfe behält sowieso die 10 Euronen pro Quartal ein, egal ob du beim Arzt warst oder nicht. Du hast dann aber auch den tollen Kündigundsschutz. Super! Streiken darfst du allerdings nicht und wenn du mal vor Gericht aussagen willst, musst du dir die Erlaubnis deines Dienstherren einholen. Und das schönste: Jeder Mensch kann im Internet nachvollziehen, wie viel Kohle du mit nachhause bringst (google mal nach den "Besoldungstabellen"). Aber du hast als Lehrer ein echt tolles Leben! Also auf! Werde Lehrer! Aber Achtung: Du brauchst eine echt dickes Fell, die Fähigkeit über dich selbst auch mal zu lachen und Humor.
Ja, so einfach ist das alles ;)

Anonym hat gesagt…

Ich fände es nur mehr als fair, wenn auf jeder Schulseite auch Lehrer anonym ihre Schüler bewerten dürften. Schließlich könnte ein bißchen feedback so manchem Schüler nicht schaden. Dabei sollten aber eben solche nicht wirklich aussagekräftigen Bewertungskriterien zur Verfügung stehen wie bei den Lehrern. Das ganze steht dann offiziell unter dem gut gemeinten Motto "Bin ich ein guter oder schlechter Schüler?" Neben Kriterien wie Motivation, Intelligenz, Fleiß sollten natürlich auch Aspekte wie Aussehen, Sexappeal, Humor, Schleimfaktor etc angedacht werden. Ich glaube, da würde es keine Woche dauern und die ersten Klagen würden sich häufen. Warum wird eigentlich von Lehrern immer mehr Toleranz und ein dickeres Fell erwartet als von Schülern?

Anonym hat gesagt…

Kinder meinen immer alles zu wissen und zu können.
In 10-20 Jahren werdet ihr eure Meinung ändern..

Anonym hat gesagt…

Kinder, diese Aussage reizt mich! Wer so etwas schreibt, ist wahrscheinlich hängen geblieben und selber noch kind! Ein erwachsener der so etwas sagt hat kein respekt vor kindern...
DAS SIND AUCH NUR MENSCHEN und auch "Kinder" haben ein recht auf ihre meinung...damit müsst ihr euch assi erwachsenen endlich mal abfinden

Anonym hat gesagt…

also wirklich!!! ich bin empört!!! ich würde auch viele lehrer gur bewerten die ich mal in die hölle gewünscht habe!!! zb. hatte ich früher mal eine schwimmlehrerin die hat mich total vertig gemacht mich mittags schwimmen lassen... aber nachher hab ich gemerkt die war total toll! und ich hatte ne super note!! also vllt. sind ja manche parteisch und können nicht genau einschätzen warum lehrer manches tun aber viele können das.
ich find die seite super und benoten kann ich auch

Anonym hat gesagt…

Ich als angehende Lehrerin habe mich sehr über diese Seite gefreut. Hier können die Schüler endlich mal ungbeschadet ihre Meinung sagen. Dies ist bei Beschwerden direkt an der Schule oder über die Eltern bei der Schule wie ich meine eher nicht möglich, ohne dass der Schüler von dem jeweiligen Lehrer gedisst wird.

Ich habe auch schon absolut miserable Lehrer erlebt, die wohl mal vor Augen gehalten bekommen müssen, wie ihr Unterricht überhaupt ankommt. Ein guter Lehrer sollte meiner Meinung nach selbst auf die Idee kommen seinen Unterricht zu evaluieren. Dies werden aber wohl eher die guten Lehrer tun, die sowieso darüber nachdenken, ob das, was sie da mit den Schülern anstellen, einigermaßen OK ist.

Auch für uns Studenten gibt es solch eine Seite (www.meinprof.de). Dort ließen sich allerdings die mieserabel bewerteten Dozenten löschen. Das wird euch bestimmt auch noch passieren.

Ich wünsche euch viel Erfolg!!!
:-)

Anonym hat gesagt…

Ich finde es total affig wie sich die Lehrer beschweren und es ist Schwachsinn das die meinen wir sind nicht alt genug noten zu geben!!! Klar können wir das! Den guten Lehrern die uns viel beibringen geben wir gute noten, doch solche die die ganze zeit damit beschäftigt sind in der Nase bohren, die den jüngeren Klassen filme ab 16 zeigen, diese Sorte von Lehrer die mit Schimpfwörtern um sich schmeißen, denen die Schüler ganz egal sind, nur solche bekommen wirklich miese noten bei der Bewertung. Also, die Lehrer die einen schlechten Durchschnitt haben sollte sich mal überlegen woran es liegt.
(solche schlimmen Lehrer gibt es tatsächlich auf unserer schule)

Anonym hat gesagt…

auch ich wurde als lehrer bewertet und kann mich nicht beklagen. ich thematisiere meinen unterricht regelmäßig (bin anfänger) und mir ist ein anonymes feeback meiner schüler wichtig. ich halte nichts von lehrern, die sich für unfehlbar halten. tatsache ist aber auch, dass kategorien wie "sexy" und "cool", auch wenn sie näher erläutert werden, keine kategorien sind, denen sich gestandene lehrer aussetzen müssten...kann man das nicht umbenennen?
abgesehen davon verstehe ich wirklich nicht, warum die bewertungen im internet einsehbar sein sollen, wenn doch in den meisten bundesländern Schul-TÜVs veranstaltet werden, bei denen auch schüler und eltern befragt werden...ich denke, ihr könntet euer hehres vorhaben bald aufgeben, weil es dann richtige und qualitative bewertungen von lehrern gibt.

Anonym hat gesagt…

Zitat:
"Erstens sind viele Schüler, vor allem jüngere, gar nicht in der Lage, auch nur halbwegs objektiv einzuschätzen, was einen erfolgreichen Lehrer ausmacht."
Und hier die Meinung von einem 51-jährigen Grufti dazu: "Gequirlte Schafsch#####", nein, ich soll ein gutes und anständiges Vorbild sein...
Glaubt mir, allein die Ausbildung und das Alter garantieren keine objektive Einschätzung. An die Schüler: Hinterfragt alles. Prüft alles, auch was ihr im Unterricht lernt auf Plausibilität. Lasst euch gerade in den "Naturwissenschaften" Modelle nur als Modelle verkaufen und nicht als Tatsachen. Was heute publiziert wird ist morgen überholt oder taugt nur für die Betrachtung aus einem bestimmten Blickwinkel. Dank an meinen Chemielehrer, der mir das vor über 30 Jahren an den verschiedenen Atommodellen erklärt hat.
Es gibt kaum etwas schlimmeres, als Selbstüberschätzung, und diese Untugend ist über die Berufsgruppen nicht ganz gerecht verteilt. Spickmich finde ich eine tolle Sache, denken Sie dran: die Seite enthält mindestens soviel Lob wie Tadel.

Anonym hat gesagt…

Hallo ich bin auch Schüler eines Berliner Gymnasiums.
Ich glaube schon, dass diese Seite sinnvoll ist und das Schüler durchaus in der Lage sind ihre Lehrer zu bewerten, auch wenn ich einigen meiner Vorredener Recht geben muss, dass die Kriterien überarbeitet oder zumindest ergänzt werden müssten. Auch finde ich sexy nicht so wichtig und auch durchaus verletzend. Anstelle könnte man eine ja nein frage setzen oder ähnliches(weis mir da jetzt auch nischt aus den fingern zu saugen). auf jeden fall bringen solche kriterein den lehrer nicht weiter...
Zum beispiel sollte man stat leichte arbeiten schreiben, ob die arbeiten auch wirklich nur aus dem behandelten stoff bestehen oder ob die Schüler sich in der Arbeit mit gänzlich neuen Problemem konfontiert sehen und so ein gutes Abschneiden unmöglich ist. Sprich die vorbereitung auf die Arbeiten sollte hier bewertet werden.

Auch finde ich, dass ein Lehrer nicht übermäßig streng, oder regelrecht von den schülern gehasst werden muss, um ein guter lehrer zu sein. Ich könnte jetzt bei meinen französisch Lehrern jeweils ein beispiel nennen für den lerher der eben ein schlechter lehrer ist, weil er nicht streng genug ist(und auch sonst den stoff nicht wirklich vermitteln kann) und einen lehrer, der zwar strenger, aber nicht übermäßig streng ist unde bei dem wir ordentlich was lernen. Wobei mann auch erwähnen sollte, dass der schlechte lehrer auch unbeliebt ist, nicht weil es ein unmensch ist, aber weil er winfach den stoff nicht rüberbringen kann.
Der andere Lehrer war hingegen sehr beliebt.

Grüße Swap

Anonym hat gesagt…

Super Ansatz, gratuliere. Den Reaktionen nach habt Ihr in ein Wespennest gestochen: hier ist eines der größten Defizite im deutschen Schulsystem direkt adressiert worden, nämlich die so gut wie fehlende Qualitätssicherung.

Die Idee der öffentlichen Bewertung finde ich im Grundsatz sehr gut, die Kriterien aber in Teilen unsachlich. Zum positiven Teil: für die Lehrer ein Feedback zur Orientierung, für die Schüler eine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, ohne dass sie Repressalien fürchten müssen – na, wenn das nicht konstruktiv ist. Natürlich muss man daran arbeiten, dass Missbrauch vermieden wird. Aber die Seite ist erst seit Januar online, da kann man sicher noch was erwarten. Wäre die Seite von Anfang an perfekt gewesen, dann wäre das Geschrei auch nicht so groß, und die Verbreitung ganz sicher nicht so schnell. Und außerdem: viel Feind, viel Ehr.

Jetzt zum unsachlichen Teil: Wollt Ihr nächstes Jahr die "Miss German Teacher" küren oder was? Das Kriterium "sexy" mit "hässlich" am anderen Skalenende hat ja vielleicht einen integrierten Spaßfaktor, aber es trifft Leute persönlich, und das ist schlicht unfair. Ich kenne Leute, die wirklich Spitze sind, aber potthässlich - na und? Ich würde denen nie sagen, dass sie hässlich sind, und schon gar nicht öffentlich. Die wissen das selber und leiden oft genug darunter. Nebenbei gesagt glaube ich, dass Ihr der Grundidee damit auf die Dauer einen Bärendienst erweist. Als Provokation jedenfalls hat sich das wohl als der Booster überhaupt herausgestellt, indem sich sogar Gerichte, Verbände usw. mit der Sache beschäftigen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich erst durch Provokation etwas in Bewegung setzt. Trotzdem, in der Sache: Wir brauchen Lehrer, die die Schüler erreichen, und keine Schauläufer, die sexy sind.

Zum Thema Qualität: Diese ganzen Bastel-Lösungen wie "Schul-TÜV", Bewertungsbogen etc. sind nur Feigenblätter, mit denen man (sprich: in erster Linie Schulbehörden) so etwas wie Objektivität vorgaukelt und damit den Ball immer schön flach halten kann. Da kommt ein *Lehrer* vom Schulamt und beurteilt einen anderen *Lehrer*, ob der einen vernünftigen Unterricht macht. Natürlich lange vorher angemeldet, wird mit der Klasse trainiert und vereinbart, welche Schüler sich melden sollen. Das fördert genau die unbrauchbaren Schauläufer, der Bock wird zum Gärtner, und der Fuchs bewacht den Hühnerstall.

Was es braucht, sind zentrale Klassenarbeiten mit zentraler Korrektur, damit die Lehrqualität objektiv gemessen werden kann. Technisch ist das absolut kein Problem mehr und für die Lehrer würde zudem Zeit für Ausarbeitung und Korrektur eingespart. Der Klassendurchschnitt ist die Note für den Lehrer. Und die Lehrer werden auch danach bezahlt, ob der Notendurchschnitt der gleichen Klasse seit dem letzten Jahr besser ist, gehalten wurde oder abgesackt ist. Ausgehend von solch einem einfachen Grundgerüst könnte man sehr wohl eine effektive und objektive Qualitätssicherung aufbauen (natürlich kommt jetzt die Lehrerzunft und schreit ABER… - bitte, meine Damen und Herren, Sie sind herzlich eingeladen, den Diskurs weiterzuführen und bessere Vorschläge zu machen!). Als Hilfsmittel zur Verbesserung der Qualität sind eigene Bewertungsbogen dann im Nachgang sicher hilfreich. Dadurch kann ein Lehrer die Qualität seiner Arbeit verbessern, und solches Engagement wird sich dann auch im Gehalt positiv niederschlagen. Das Ganze würde natürlich den Beamtenstatus der Lehrer (hoffentlich) zumindest ankratzen, indem eine Erfolgskomponente in die Gehaltstruktur eingeführt werden müsste.

Lehrer sind öffentliche Personen mit großer Verantwortung. Ein schlechter Lehrer kann ganze Schulklassen verderben. Das ist eine Hypothek, die die Allgemeinheit im Regelfall die nächsten 40 Jahre belasten wird. Umgekehrt kann ein guter Lehrer Teil eines Zukunftskonzepts sein, mit dem wir in Zeiten der Globalisierung "überleben" können - nämlich mit Bildung (viel mehr Alternativen haben wir in diesem Land jedenfalls nicht). Kurzum: wir brauchen dringend messbar gute Lehrer.

shrek, weder Lehrer noch Schüler, aber Teil der Allgemeinheit (mich geht das sehr wohl auch was an).

Anonym hat gesagt…

Ich bin Haupr- und Realschullehrer für Geschichte, Sozialkunde und Sport und bin es gerne. Da wir in unserem Bundesland M-V viel sparen müssen, habe ich schon alle Schularten erlebt und kann sagen, dass die Schüler ab diesem Alter durchaus in der Lage sind zu erkennen, wer ein guter Lehrer iost und wer nicht. Im Augenblick gibt es von der staatlichen Seite null Kontrolle, was die Lehrer im Unterricht machen. Deshalb gibt es auch keine Konsequenzen für schlechten Unterricht und ich finde es nur richtig, wenn die Kinder ihre Lehrer dann beurteilen können. Für die lehrer die das lesen möchte ich noch anmerken, dass ich nicht derjenige bin, der kumpelhaft ist und die Anforderungen zurückschraubt, um gut dazustehen. " Ich fordere dich, weil ich dich achte!" (Makarenko) ist eigentlich mein Leitspruch.
Macht weiter so auf spickmich, solange es fair ist und keinen verletzt!

Anonym hat gesagt…

Aber hallo, dass ich Lehrer nicht gerne beurteilen lassen kann ich mir lebhaft vorstellen.

Aber Lehrer sind auch nur Menschen.

Leider ist nicht alles so leicht, wie Mathematik was die Beurteilung anbetrifft (falsch - richtig und dann entsprechende Punktzahl).

Aufsätze und Ausarbeitung werden nur relativ beurteilt - da spielt der Faktor Sympathie mit.

Warum nicht die Lehrer mit dem gleichen Unsicherheitsfaktor beurteilen - auchdie Noten in der Schule sind manchmal alles andere als Gerecht.

Eine Anekdote aus einem Kölner linksrheinischem Gymnasium. Da stellt sich ein Klassenlehrer hin und schreibt an den Elternrat - in seiner Klasse gäbe es 13 Störer (Klassenstärke 30 Schüler). Statistisch unmöglich ein Drittel der Klasse - es wurde überhaupt nicht darüber nachgedacht, ob es vielleicht ein Authortätsproblem vorliegt und daran gearbeitet werden sollte. Ein von den Eltern gefordertes Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch fand seitens der Lehrer blockiert nie statt.

Man wollte sich ganz einfach nicht die Blösse geben.

Es bleibt alles beim Alten ...